Jahreshauptversammlung der Alpenrose-Schützen

Der Schützenverein Alpenrose Brodhausen hielt mit halbjährlicher Verspätung seine Jahreshauptversammlung ab. Aus organisatorischen Gründen mußte auch vom Stammsitz beim Gasthof Moosleitner zum Gasthaus Doppler in Adelstetten ausgewichen werden. Der 1. Schützenmeister Tobias Sperl begrüßte namentlich den Ehrenschützenmeister Horst Steckenbiller und die Ehrenmitglieder Max Aschauer und Günther Sperrer. Die Einladung war ordnungsgemäß erfolgt und es wurden keine Einwände gegen die Tagesordnung  erhoben. Stehend gedachten die Schützen ihrer verstorbenen Mitglieder. Im laufenden Jahr mußte man sich von Helene und Helmut Binder sowie Lilly Wirnstl

Schützenmeister Tobias Sperl (re) freut sich, sechs Mitgliedern
persönlich für ihre 40jährige Vereinstreue gratulieren zu können. (v.l. Günther und Erika Pawelka, Max Aschauer, Günter Kronawitter, Gerlinde Elmer und Manfred Spitzauer) Paula Netzthaler und Anni fehlten

verabschieden.

Die Versammlung wurde mit dem Bericht des 1. Schützenmeisters Tobias Sperl fortgesetzt. Zunächst nahm die Schießsaison 2019/20 ihren gewohnten Verlauf. Siegerehrungen, Besuch von Gauveranstaltungen, Schafkopfrennen, Geburtstagsgratulationen, gemütliche Feiern und spannende sportliche Wettkämpfe auf unterschiedlichen Ebenen leiteten in eine vermeintlich „normale“ Saison hinein. Mit den Peracher Nachbarn gabs wieder eine lustige Runden-kampffeier. An fünf Sommerstammtischen wurde gegrillt, wobei einmal Anni und Heini Rudholzer einluden. Daniela und Robert Romstädter luden die Schützen auf ein köstliches Spanferkel an einem traumhaft schönen Sommertag in ihr neues Heim in Thundorf ein. Bei der Fronleichnamsprozession beteiligten sich die Brodhausener ebenso wie am Festsonntag zum 150-jährigen Bestehen der Freilassinger Feuerwehr. Ein Erfolg war wieder die Teil-nahme am Ferienprogramm der Stadt, erstmals auch mit Lichtgewehren. Wegen guter Nachfrage wurden dafür zwei Tage nötig. Mit einer erneut gestiegenen Beteiligung an den Vortelabenden von durchschnittlich 25 Schützen (Vorsaison 23) war der Schützenmeister sehr zufrieden. 34 Schützen beendeten die Jahreswertung. Sperl dankte den Trainern Sepp Wirnstl und Georg Heimerl für ihre Arbeit, auch wenn die Beteiligung manchmal überschaubar war.  Sehr guten Zulauf fand auch wieder das Anfangsschießen 19/20 und der Jahrtag mit Hl. Messe in der Marienkirche. Gleich 18 Paare füllten beim Er-und-Sie-Schießen das Schützen-stüberl. Zweimal trat der Vereinsausschuß zusammen und ein weiterer Höhepunkt war wieder die Weihnachtsfeier. Ende 2019 bestand der Verein aus 98 Mitgliedern, darunter 6 Jugendliche. Das Jahr 2020 wurde eröffnet mit der 65. Stadtmeisterschaft mit Siegerehrung im Rathaussaal. Hier gab es neben vier Klassensiegen das seltene Double Stadtmeisterschaft und Stadtkönigin durch Alexandra Heimerl zu feiern. Bei der Vereinsmeisterschaft im Februar krönte Conny Demmelmair mit ihrem Meitertitel-Hattrick ihre äußerst erfolgreiche Saison. Am 13.03.20 kam dann corona-bedingt das vorzeitige und überraschende Saisonende. Mit einem Dank an seinen Stellvertreter Andi Demmelmair, die Vorstands- und Ausschuß-mitglieder schloß Tobias Sperl seinen Schützenmeisterbericht.

Für den verhinderten Sportwart Josef Wirnstl verlas Andi Demmelmair den äußerst detaillierten Bericht. Die herausragenden Ergebnisse lieferten, wie schon in den letzten Jahren, die Nachwuchsschützen Daniel und Conny Demmelmair sowie Alexandra Heimerl. Daniel und Alexandra qualifizierten sich für den Junioren-Gaukader. Beim gewonnenen Vergleichskampf des Rupertigaus gegen das Land Salzburg erreichte Alex Heimerl das zweitbeste Vorkampfergebnis und gewann anschließend das Finalschießen. Dabei besiegte sie sogar österreichische Kaderschützen. Bei den Oberbayerischen Bezirksmeisterschaften traten mit den beiden Demmelmairs noch Alex und Georg Heimerl an. Dabei sprangen in unterschiedlichen Disziplinen zwei Vizetitel für Alexandra Heimerl und weitere 9 top-ten-Plätze heraus. Daniel Conny und Alexandra qualifizierten sich damit auch für die Bayerischen Meisterschaften. Hier schafften die Brodhausener Vertreter ausgezeichnete Resultate und qualifizierten sich damit für die „Deutsche“. Auch bei der Deutschen Meisterschaft vertraten die drei den Freilassinger Schießsport würdig. Daniel landete bei den Junioren auf Platz 52 und seine Schwester erreichte unter 180 Starterinnen die Plätze 116 und 59. Einen tollen 15. Platz erzielte Alexandra mit dem Luftgewehr und mit dem Kleinkaliber kam sie auf Rang 51 und 54. Beim Gaujugendschießen in Schönram belegte Jakob Löw die guten Plätze 10 und 11. An der Stadtmeisterschaft 2020 beteiligten sich 33 Brodhausener Sportschützen und sicherten sich zum 17. Mal den Mannschaftstitel. Bei der Mannschaftswertung der Auflage-schützen mußte man sich nur hauchdünn um 0,4 Ringe den Tellschützen beugen. Durch Daniel Demmelmair, Alex Heimerl, Ingrid Öttl und Albert Romstädter gab es vier Klassensiege zu feiern. Nach 2016 gelang Alexandra Heimerl erneut das Kunststück, Stadtmeisterin (mit herausragenden 199 Ringen) und gleichzeitig Stadtschützenkönigin (74-Teiler) zu werden. Von den 15 Blattlpreisen gingen acht nach Brodhausen. Bei der Gaumeisterschaft 2020 gewann Conny Demmelmair mit dem Kleinkaliber. Weiters gab es noch viermal Platz 2 und einmal Platz 3 für Brodhausen. An der Vereinsmeisterschaft beteiligten sich 31 Schützen. In einem äußerst spannenden Finalschießen gab es ein Kuriosum. Mit Conny (1.), Daniel (2.) und Andi Demmelmair (3.) war das Siegerpodest erstmals in der Hand einer Familie! An den Jugend-Rundenwettkämpfen waren Jakob Löw (14. Platz), Matthias Gruber (11.) und Daniel Demmelmair (2.) erfolgreich beteiligt. Die Rundenwettkämpfe der Erwachsenen wurden nach acht Durchgängen abgebrochen. Die zweite und dritte Mannschaft belegten zu diesem Zeitpunkt in ihren Klassen jeweils den 2. Platz. Abgeschlossen wurde noch vor dem Corona-Stopp die Saison der ersten Mannschaft in der Bezirksliga. Mit 16:4 Punkten gewann Brodhausen I und steigt somit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bezirksoberliga auf. Mit dem überragenden Ringschnitt von 1533,5 Ringen waren Conny und Daniel Demmelmair, Daniela Romstädter und Alex Heimerl mit Abstand die beste Mannschaft aller Bezirksligen. In der Einzelwertung aller oberbayerischen Bezirke kam Conny Demmelmair (Schnitt 391,6 Ringe) auf Platz 15 und Alex Heimerl (391,3) wurde 17. Wie die abgebrochene Saison im Rupertigau in Bezug auf Auf- und Abstieg gewertet wird steht noch nicht fest. Sportwart Wirnstl bedankte sich bei den Schützen für ihren Einsatz bei den vielen Wettkämpfen und Kaderterminen. Besonders auch bei Andi Demmelmair und Georg Heimerl, die hauptsächlich dafür sorgen, daß unsere Schützen zu den Vergleichskämpfen und Lehrgängen kommen.

Der 1. Kassier Fritz Eberherr legte einen detaillierten Bericht über die finanziellen Verhältnisse der SG Alpenrose vor. Nachdem das gesamte Jahr über sparsam gewirtschaftet wurde, konnte der Kassier einen Überschuß vermelden. Dabei vergaß er nicht, sich für die zahlreichen Sachspenden für die wöchentlichen Vortel-Preise zu bedanken. Außerdem hat Ehrenmitglied Max Aschauer wieder einen erfreulichen Betrag für den Kauf eines zweiten Lichtgewehrs für die Schützenjugend gestiftet. Die Revisoren Günter Kronawitter und Manfred Spitzauer hatten die Kasse geprüft. Sie bescheinigten dem Kassier eine einwandfreie, sehr ordentliche und übersichtliche Kassenführung. Dem gesamten Schützenmeisteramt wurde seitens der beiden eine umsichtige Amtsführung bestätigt. Günter Kronawitter schlug deshalb der Versammlung die Entlastung des Kassiers und der Vereinsführung vor, welche auch einstimmig erteilt wurde.

Als weiterer Tagesordnungspunkt

Freudestrahlend nehmen Alexandra Heimerl, Conny und Daniel Demmelmair die Meisterschützenabzeichen und -urkunden vom Bayerischen und Deutschen Sportschützenbund durch den 1. Schützenmeister Tobi Sperl (v.l.) entgegen.

standen Ehrungen langjähriger Mitglieder an. Gleich acht Personen können auf eine 40jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Max Aschauer wurde für seine Verdienste um das Schützenwesen bereits in zahlreichen

Ehrungen entsprechend gewürdigt. Anni Rudholzer, Paula Netzthaler, Erika und Günther Pawelka haben sich weniger durch schießsportliche Hochleistungen hervorgetan, sind aber als Persönlichkeiten für das Gesellschaftsleben der Schützen enorm wichtig, sei es beim Mitmarschieren oder bei Feierlichkeiten – sie beleben das Vereinsgeschehen! Immer zur Stelle, wenn sie gebraucht werden, sind auch Gerlinde Elmer, Manfred Spitzauer und Günter Kronawitter. Außerdem gehören die drei mit zu den eifrigsten Schützen in Brodhausen und bringen sich vielfach ins Vereinsleben ein. Abschließend wurden noch die Meisterschützenabzeichen mit Urkunden an die Geschwister Demmelmair und Alex Heimerl überreicht. Diese werden vom Deutschen und Bayerischen Sportschützenbund nur vergeben, wenn man in einer Saison drei Spitzen-ergebnisse bei weiterführenden Meisterschaften erreicht.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf eine Satzungsänderung. Das Mindestalter von bisher 10 Jahren für die Aufnahme in die Schützengesellschaft wurde gestrichen. Jetzt können auch  Jüngere beitreten und mit den vorhandenen Lichtgewehren dem Schießsport nahe gebracht werden. Ein großer Dank gebührte Toni Birnbacher, der im Umkleideraum einen neuen Schrank eingebaut hat. Er bietet zusätzlichen Platz für Gewehre, auch für Gastschützen.  Eine Vorschau auf kommende Schützentermine war heuer aufgrund der unsicheren Coronalage nicht möglich. Es wird versucht, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, um den Schießbetrieb im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten fortführen zu können. Der 2. Schützenmeister Andi Demmelmair dankte Tobi Sperl für seine tolle Arbeit, die unter den gegebenen Umständen heuer besonders schwierig ist. Auch Ehrenschützenmeister Horst Steckenbiller schloß sich in seinem obligatorischen Schlußwort dem Dank an, der auch von den Anwesenden mit anerkennendem Applaus quittiert wurde